Inflationsausgleich auch für Rentner*innen, Jetzt!
Weitere Bilder auf der Seite „…und action“
Deutlich zu sehen ist, der Sozial-Verband-Deutschland (SoVD) hat seine Mitglieder gut mobilisiert. Aber auch IG-Metall-, EVG-, und ver.di-Fahnen und Transparente sind zu sehen. Ganz vorne dabei, auf der Bühne und bei der Mobilisierung, Seniorenbeiräte aus Stockelsdorf und dem Nachbarort Lübeck 😉, aus Hamburg, Berlin und weiteren Orten.
Die Unterschriften wurden den drei anwesenden Abgeordneten Frank Bsirske / Grüne, Matthias W. Birkwald / Linke, Alexander Ulrich / BSW überreicht. Bettina Hagedorn / SPD-Abgeordnete und im Haushaltsauschuss hatte kurzfristig abgesagt.
Redebeiträge gab es von den Politikern, Vertreter*innen der Bündnisbeteiligten und Grußworte aus Berliner Gewerkschaften und Seniorenbeirat. Sie waren alle so gut, dass Teilnehmende auf der Straße die ganze Zeit konzentriert zuhörten (was nicht immer bei Kundgebungen der Fall ist).
Es kam von Frank Bsirske erneut der Hinweis auf die Kosten eines Inflationsausgleichs in Höhe von 3000 Euro. Da sei eine Umsetzung wohl nicht in Aussicht. Dem wurde von anderen Redner*innen entgegengehalten, dass für andere Dinge Geld da ist – und dass es zwischen Dreitausend und Null Euro Möglichkeit für Entlastung von Rentner*innen gäbe. Nur weil die Inflationsrate niedriger ist, sind die Preise nicht gesunken, sonder das kommt auf die hohen Preise oben drauf. Jürgen Fischer Beirat Stockelsdorf benannte die Ungerechtigkeit, dass Menschen in Pension eine Prämie bekommen haben, Menschen in Rente nicht!
Insgesamt aber machten alle Redner*innen klar, dass es darüber hinaus grundsätzlich um Erhöhung der Renten geht. Und zwar auf ein Niveau, das einen menschenwürdigen Lebensstandard ermöglicht und Altersarmut verhindert.
Die Forderung nach gemeinsamer Rentenversicherung für alle Erwerbstätigen, inclusive Beamte und Abgeordnete, also eine Erwerbstätigen-Versicherung war in nahezu allen Reden enthalten. Österreich wurde hier mehrfach erwähnt, als Beispiel wie es möglich ist erheblich höhere Renten zu zahlen, auch Umlagefinanziert. Und auch darin schien Einigkeit zu bestehen, dass eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung und der Finanzierung über Umlage notwendig ist. Dass dieser „Generationenvertrag“ die Rente für die jungen Generation sichert und nicht die Jungen „plündert“, wie immer wieder behauptet wird.
Ein Rentenniveau von 75% netto vor Steuern muss das Ziel sein, um Renten und Pensionen anzugleichen.
Aus Respekt vor deiner Zukunft.
Ein Sozialstaat muss eine ausreichende Altersversorgung garantieren.
So heißt es weiter unten auf dem Plakat.
Wie weiter mit dem Bündnis – mit den Gewerkschaften?
Die vom Gesetzgeber vorgesehene Möglichkeit einer steuerfreien Inflationsausgleichsprämie läuft Ende des Jahres aus.
Reiner Heyse von RentenZukunft machte in seinem Redebeitrag den Vorschlag alle Renten um 2 Rentenpunkte aufzustocken, also rund 80 Euro plus für alle gleich (1 Rentenpunkt entspricht aktuell 39,32 Euro).
Einigkeit in den Reden bestand drüber, dass die im Rentenpaket geplante Haltelinie von 48% nicht reicht. Diese Einigkeit ist auch im Bündnis für Inflationsausgleich gegeben und wurde bei den Treffen und in den Veröffentlichungen immer wieder betont.
Bundestagswahlen stehen an (nun wohl schneller als gedacht). In ver.di Nord gab es aufgrund der Beschlüsse der Konferenzen ein Seminar um Rentenbotschafter auszubilden. Ziel ist genau obige Debatte und Informationen in Gewerkschaft zu verbreiten. Es wäre super wenn sich die Vorstände stärker in das Bündnis einbringen. Wenn wir mit unseren Gewerkschaften uns losgelöst von Parteipolitik für soziale Belange einsetzen! Es geht darum wie wir in Zukunft mit unseren alten Menschen, anderen (aus welchen Gründen auch immer) arbeitsunfähigen Menschen, sowie den noch nicht arbeitenden jungen Menschen umgehen.
Dafür brauchen wir Soziale Bündnisse – nicht nur auf Papier! Das Bündnis „Inflationsausgleich…“ hat gezeigt wie es gehen kann.
(Brigitte Gehrke, 8.11.2024)
Pingback: JFI 46–2024 ++ Rainer Hackauf: Die Wiederauferstehung der KPÖ ++ Peter Mertens (PTB Belgien): »Wir haben eine Welt zu gewinnen« ++ 12. Griechenland-Solidaritätsreise ++ Arbeiterbund: IGM- Tarifrunden sind Streikrunden! ++ – Jour Fixe – Gewer
Ich verstehe nicht warum unsere Regierung so blauäugig ist zu glauben, daß 19 Millionen Rentner keine Beachtung mehr verdienen. Nur den regierungseigenen Pensionäre denen wird weiter gehuldigt. Ich Stelle mir vor 19 Millionen Rentner würden bei der nächsten Wahl geschlossen BSW wählen, nur so aus Protest um einmal zu zeigen, daß sie noch sehrwohl etwas bewirken können. Ich bin kein Freund der Kommunisten, aber alle Anderen sind nun mal nicht für uns Rentner. Spätesten dann aber könnten einige Minister ihre Koffer packen. Unser Kanzler hat gezeigt wie schnell das gehen kann.
Ja die Renten müssen massiv erhöht werden. Wer Milliarden unseres Steuergeld für Kriege, die nicht unsere Kriege sind der Waffenlobby und Rüstungsindustrie in den Rachen wirft,der Milliarden für eine sterbene Autoindustrie gibt,anstatt den öffentlichen Nahverkehr massiv auszubauen, der hat mit Widerstand uns RentnerInnen zu rechnen. Wenn jetzt schon von Kürzungen der Witwen Rente von 55 auf 50% gesprochen wird und weitere Kürzungen wegen Rüstungswahnsinn im Köcher sind,braucht es gerade unseren Widerstand als Rentner und Rentnerinnen.
Die Renten müssen angehoben auf ein Niveau wie z.B. in Österreich, so dass mensch zum Lebensabend davon gut leben kann. Wieso genehmigen sich die Politiker jedes Jahr höhere Diäten bzw. Einkommen? Das müsste von einem unabhängigen Gremium entschieden werden, aber nicht durch sie selbst. Das ist Selbstbedienung. Sie leben von unseren Steuern, die wir ein Leben lang einbezahlt haben und jetzt als RentnerInnen auch weiterhin noch zahlen müssen. Ich möchte auch nicht, dass unsere/meine Steuergelder für Waffenlieferungen für Kriege wie Ukraine, Israel/Palästina ausgegeben wird. Darüber möchte ich mit entscheiden und nicht nur einmal alle 4 Jahre meine Stimme bei Wahlen abgeben. Das Geld sollte sinnvoll für die eigene Bevölkerung ausgegeben bzw. eingesetzt werden z.B. für Gesundheit, Soziales, Bildung, öffentlich. Verkehr (Bahn) u.ä.., denn schließlich hat diese Bevölkerung das Geld erarbeitet.
Angesichts der früheren und aktuellen milliardenschweren Raubzüge der Regierenden gegen die Rentenempfänger und Rentenbeitragszahler ist der Inflationsausgleich für Rentner nicht nur gerecht, sondern in den Bereich von „peanuts“ einzuordnen. Denn die Summe der bisherigen versicherungsfremden Leistungen allein zulasten der gesetzlich Rentenversicherten steht kurz davor, die Billionengrenze zu erreichen und zu überschreiten. Ein Inflationsausgleich kann nur eine einmalige und daher relativ kostengünstige Ergänzung der dringend notwendigen Aufstockung der Rentenpunkte sein. Die Auszahlung des Inflationsausgleichs z. B. in Raten dürfte allen Steuerzahlern mehr als zumutbar sein.