Renten-Schlagzeilen zum Jahresbeginn:

Für alle Verträge der betrieblichen Altersvorsorge mit Bruttoentgeltumwandlung müssen nun die Arbeitgeber 15% der eingesparten Sozialversicherungsbeiträge ab 1.1.2022 zahlen!

Zum Hintergrund: Vor 20 Jahren hatte der Sozialdemokrat Schröder die Befürchtung, dass die Rentenbeiträge für die Unternehmen extrem steigen könnten und Deutschland auf den Weltmärkten nicht mehr konkurrenzfähig wäre. Die Rentenformel wurde geändert und bis heute ist das Rentenniveau (netto vor Steuern) von 53% auf 48% gesunken. Als Ausgleich  hatte Walter Riester drei Privatrentenmodelle eingeführt bei denen nur die Beschäftigten zahlen. Beim Modell Bruttoentgeltumwandlung, z.B. der MetallRente, sollten 4% vom Bruttoeinkommen, damals ca. 2.000€ im Jahr, die Rentenlücke (mit unterstellten 4% Zinsen) schließen. Alles Steuer- und Sozialversicherungsfrei, damit aber auch weniger Geld für die Rentenkasse. Im Alter schlagen dafür die vollen Krankenversicherungs- und Pflegeversicherungs- Beitrage in Höhe von ca. 19% voll zu! Zusätzlich sind die Steuern fällig.

Die Arbeitgeber sparten somit über 20 Jahre ihre Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von ca. 20% und nun sollen sie 15% davon abgeben! Unerhört und Standortgefährdend!

Es ist aber nicht zu befürchten, dass sie ihre Betriebe nach Österreich verlagern, denn dort liegt der Rentenbeitrag für Unternehmen bei 12,55% (Deutschland 9,3%).

Die Nachricht, dass jede dritte Rente unter 1.000€ liegt, erzeugte dagegen keine Aufregung in den Medien.

Ein Kommentar

  1. Ich erinnere mich sxtets an den Satz von Warren Buffet aus dem Jahre 2006:
    „Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.“
    Ich kenne keine politische Entscheidung seit der Schröder-Fischerzeit für die schwächere „Kriegsklasse“. Gewerkschaften und Kirchen schweigen, sind brav auf der Seite der starken, siegreichen Kriegsklasse.
    Willi Mittelstädt, 22111 Hamburg-Billstedt

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