„Entlastungspaket ist ein Akt der Altersdiskriminierung“

Wer kann mir eigentlich erklären, warum die Rentnerinnen und Rentner in einem der reichsten Länder der Welt immer wieder an letzter Stelle stehen?

Betonen doch die Politikerinnen und Politiker in allen Medien den Respekt der erbrachten Lebensleistungen der Menschen, der heutigen Rentnerinnen und Rentner.

Was für ein Widerspruch in sich.

Im sogenannten „Entlastungspaket“ werden die Rentnerinnen und Rentner erst gar nicht erwähnt, was zurecht als Diskriminierung genannt werden kann.

Ein sehr kleiner Teil von Rentnerinnen und Rentnern werden in der Öffentlichkeit auf Kreuzfahrschiffen und ihren Wohnsitzen auf Mallorca gezeigt.

Dieses Bild benutzt man in Medien gerne, um zu zeigen, dass Altersarmut nur sehr wenige Menschen betrifft. 

Alle kennen wir die Aussagen der selbsternannten Rentenexperten: Den Rentnerinnen und Rentner ginge es noch nie so gut, wie heute.

Die Wirklichkeit sieht allerdings ganz anders aus.

Die Anzahl der Renten (Grundrente), die aufgestockt werden müssen, steigt.     

Die Anzahl der Tafeln in der Bundesrepublik steigt, die allerdings immer weniger Spenden an Lebensmittel erhalten.

Steigende Lebenshaltungs- und Energiekosten werden für Rentnerinnen und Rentner immer problematischer ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Es klingt wie Hohn, wenn man hört, dass die kommende Rentenerhöhung im Juli die wirtschaftliche Lage der Rentnerinnen und Rentner verbessern werden.

Die geplante Rentenerhöhung bleibt weit unter der Inflationsrate.

Was für ein Glück. dass sich die Rentnerinnen und Rentner in Deutschland so ruhig verhalten, im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern.

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Norbert Fischer ist IG Metaller, Vorstandsmitglied im Seniorenbeirat der Landeshauptstadt Kiel, Seniorenbeirat Fachgruppe: Wohnen und Pflege, Aktiv im Stadtteil Kiel – Ellerbek/Wellingdorf und Mitglied im Verein RentenZukunft.

 

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3 Kommentare

  1. Nicht zur Wahl gehen bringt leider nichts. Es stärkt nur die konservativen antisozialen Kräfte.
    Im 21 Jahrhundert ist es sehr einfach sich direkt an unsere volksvertreter zuwenden. Im Internet unt
    er Bundestag findet man sie.
    Schreibt die Mitglieder des Ausschusses für Arbeit und Soziales direkt an.
    Es gibt viele neue Abgeordnete die noch nicht im elfenbeinturm sitzen. Das ist die einzige Hoffnung die bleibt.

  2. Genau so sieht es auch die ver.di-Seniorenvertretung im Norden und hat eine Stellungnahme verfasst mit dem Schluss: “Der Landessenior*innen Vorstand ver.di Nord wertet das Entlastungs-Paket als vollkommen inakzeptabel und fordert eine Erweiterung des Kreises der Begünstigten um die Rentner*innen und Pensionär*innen.” (Pressemitteilung dazu auf nord.verdi.de)

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